Inhalt

3. Schülerinnen und Schüler im Zentrum des Unterrichts

3.1. Lernen und Lehren

Der Unterricht an unserer Schule soll den Schülerinnen und Schülern den vielfältigen Erwerb von Methoden- und Handlungsstrategien ermöglichen, damit sie sich zunehmend neue Lebens- und Lernkompetenzen erschließen.

Grundlage des Unterrichts ist die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, die zur Erlangung der Lernkompetenzen (Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz) führen. Wir legen Wert auf einen schülerorientierten Unterricht, in dem selbstorganisierte und selbstgesteuerte Phasen das eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Es findet ein sinnvoller Wechsel zwischen offenen und gebundenen Unterrichtsformen statt. Außerschulische Lernorte werden in die Unterrichtsarbeit eingebunden. Fächerübergreifendes Unterrichten ist uns ein großes Anliegen, denn das Lernen in Zusammenhängen ermöglicht dem Kind einen umfassenden Überblick über seine Lebensumwelt.

3.2. Fördern und Fordern

Kinder haben unterschiedliche Neigungen und Begabungen. Um ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen, fangen wir in den Fächern die Lernrückstände und Lernschwierigkeiten auf, analysieren die individuellen Lernausgangslagen und entwickeln besondere Begabungen und Fähigkeiten der Kinder weiter.

Zu unseren binnendifferenzierenden Maßnahmen gehören:

  • Differenzierte Arbeitsmaterialien (qualitativ und quantitativ)
  • Unterschiedliche Schwierigkeitsstufen beim Stationslernen
  • Differenzierung bei Lernkontrollen
  • Unterstützung durch Kolleginnen des Förderzentrums


Zu unserer Intensivförderung gehören:

  • Deutsch als Zweitsprache (DaZ-Unterricht) in Klasse 1-4
  • Rechtschreib-Förderunterricht
  • Lese-Förderunterricht
  • Lese- und Rechtschreibkurse (LRS)
  • Mathematik-Förderunterricht
  • Englisches Theater


Besonders begabte Kinder fördern wir individuell durch verschiedene pädagogische und inhaltliche Maßnahmen.

Zur Förderung hochbegabter Kinder zählt für uns:

  • Die Eingangsstufe kann in einem Jahr durchlaufen werden.
  • Ein Kind kann frühzeitig eingeschult werden oder eine Klasse überspringen.
  • Einseitig hochbegabte Schülerinnen und Schüler können mit einem entsprechenden Lernplan Teilunterricht in einer höheren Klasse erhalten.
  • Das selbstständige Arbeiten und forschendes Lernen kann in selbst gewählten Projekten und durch offene Fragestellungen erfolgen.


3.3. Leistungsbewertung

Unser Leistungsbegriff ist primär ein pädagogischer. Die Leistungsanforderungen und Bewertungskriterien für die jeweiligen Jahrgangsstufen werden in den Fachkonferenzen festgelegt.

Im 1. Halbjahr der ersten Jahrgangsstufe erhalten die Eltern eine Rückmeldung über das Lern- und Arbeitsverhalten der Kinder im Rahmen eines verbindlich durchzuführenden Gespräches. Am Ende des 2. Halbjahres der ersten Jahrgangsstufe erhalten die Kinder tabellarische Zeugnisse, die die Leistungen in den Fächern und Auskunft über die verschiedenen Kompetenzen des Lern- und Arbeitsverhaltens geben. Bis zum Ende der 2. Jahrgangsstufe erfolgt eine Beurteilung mithilfe eines Kompetenzrasters. Ab der 3. Klasse werden die Leistungen in Zensuren ausgedrückt, die sich aus Klassenarbeiten, Arbeitsplänen, Präsentationen, mündlicher Mitarbeit und Arbeitsverhalten zusammensetzen. Inhalte und Umfang der Klassenarbeiten sowie deren Bewertungskriterien werden auf Fachkonferenzen verbindlich festgelegt, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

3.4. Soziales Lernen

Das Entdecken eigener Stärken und Schwächen ist ein wesentliches Element auf dem Weg zur Persönlichkeitsentwicklung. Schulanfängerinnen und Schulanfänger kommen mit sehr unterschiedlich ausgeprägten Voraussetzungen in die Grundschule. Um ein harmonisches Miteinander und damit verbundenes effektives Lernen zu ermöglichen, gilt es, soziales Lernen als einen vertrauensvollen, gewaltfreien und kooperativen Umgang miteinander zu betrachten. Die Offenheit gegenüber anderen Menschen und Kulturen ist Voraussetzung.

Die Schulordnung strukturiert und regelt das Zusammenleben der Kinder und Lehrkräfte im Schulalltag, damit alle respektvoll miteinander umgehen.

Mittelpunkt des sozialen Lernens ist das gemeinsame Miteinander während des Unterrichts und Schullebens.
Feste Bestandteile hierzu sind:

Schulfrühstück

Die Leistungsfähigkeit der Kinder hängt eng mit Gesundheit und Wohlbefinden zusammen. Daher kommt dem Schulfrühstück eine besondere Bedeutung zu; ein gemeinsam eingenommenes Frühstück ist nicht nur unter Ernährungsgesichtspunkten wichtig, sondern stärkt ebenso die sozialen Kompetenzen. Das gemeinsame Schulfrühstück ist ein fester Bestandteil des Schulvormittages.

Ferner fördern auch weitere Aktivitäten wie Wandertage, Klassenfahrten, Ausflüge, Projekte, Klassen- und Faschingsfeiern, Theaterbesuche, Lesungen in der Bücherei, Unterricht an anderen Orten u.a. in gleicher Weise das soziale Lernen.

Prävention

Seit dem Schuljahr 2013/14 wird in enger Zusammenarbeit der Lehrkräfte und der Schulsozialarbeit systematisch in der 1. Jahrgangsstufe mit dem speziellen Trainingsprogramm „Lubo aus dem All“ gearbeitet. Hierbei handelt es sich um ein Trainingsprogramm zur frühzeitigen Förderung sozial-emotionaler Basiskompetenzen, um unangemessenem Verhalten und dem Entstehen von Gewalt entgegenzuwirken und Lernvoraussetzungen zu verbessern. Die „Lubo“-Stunden sind in dem Stundenplan fest integriert.

Außerdem arbeitet die Grundschule Wentorf bereits seit vielen Jahren mit der „pro familia“ Geesthacht zusammen. So durchläuft  jede 4. Jahrgangsstufe ein dreitägiges Präventions-Trainingsprogramm, das für diese Altersstufe erarbeitet wurde. Seit 2012 nimmt die Grundschule Wentorf am Projekt „Ziggy zeigt Zähne“ von „pro familia“ teil. Dieses Präventionsangebot gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt ist speziell für Kinder im Grundschulalter, für deren Eltern und Lehrkräfte entwickelt worden.

Eine weitere wichtige präventive Maßnahme ist der Klassenrat. Hierbei setzen sich die Schülerinnen und Schüler einer Klasse mit der Klassenlehrkraft und auf Wunsch auch der Schulsozialarbeiterin zusammen, um gemeinsam ihre Probleme und Sorgen zu besprechen und Lösungen zu finden. Dabei lernen sie, Strukturen und Regeln der Demokratie kennen und anzuwenden.

3.5 Pädagogische Insel

Die pädagogische Insel wurde an der Grundschule Wentorf im Schuljahr 2023/24 eingeführt.

Die „Insel“ ist ein besonders ausgestatteter Raum innerhalb der Schule, der täglich von 9.00 Uhr bis 13.05 Uhr von einer pädagogischen Fachkraft besetzt ist.

Der Inselraum ist in erster Linie ein Angebot für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung, bei Schwierigkeiten im Bereich Ausdauer, Konzentration oder auch im Bereich der Selbstkompetenz und des Selbstbewusstseins.

Im Inselraum können die Kinder eine Auszeit nehmen, zur Ruhe kommen und auch vertraut über Anliegen und Probleme sprechen.

Durch den kontinuierlichen Einsatz der Fachkraft, die ihnen zuhört und Aufmerksamkeit schenken kann, bekommen die Kinder Unterstützung, ihr Verhalten und ihre Gefühle zu reflektieren.

Aufgrund des kleinen Rahmes haben die Kinder die Möglichkeit, reizarm in einer kleinen Gruppe ihre Aufgaben zu bearbeiten.

Die Insel kann sowohl bei akut auftretenden Problemen (kurzfristige Betreuung) als auch als regelmäßige Auszeit (längerfristige Betreuung) aufgesucht werden.

Gleichwohl kann die pädagogische Insel in Absprache mit der Lehrkraft auch aufgesucht werden, wenn die Schülerinnen und Schüler das Gefühl haben, sie benötigen Ruhe, jemanden zum Reden oder evtl. auch als Belohnung, wenn sie ihre Aufgaben bereits im Unterricht beendet haben.

Die Teilnahme an der pädagogischen Insel ist freiwillig!

Die Inselbetreuung wird durch den Schulträger, Gemeinde Wentorf bei Hamburg, finanziert und ist Teil der Schulsozialarbeit an unserer Grundschule.

3.5. Schulsozialarbeit

Schulsozialarbeit versteht sich als ein professionelles, sozialpädagogisches Angebot, das durch verbindlich vereinbarte und gleichberechtigte Kooperation von Jugendhilfe und Schule dauerhaft im Schulalltag verankert ist. Angebote und Methoden der Jugendhilfe werden somit integrativer Bestandteil der Schule. Durch die ganzheitliche Sichtweise von Schülerinnen und Schülern, die systematische Herangehensweise an Problemlagen und
den Grundsatz der Freiwilligkeit wird versucht, mit allen Beteiligten Veränderungs- und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und umzusetzen.
Die Schulsozialarbeit bietet Hilfen in Form von Konflikt- und Krisenintervention, Erziehungsberatung sowie präventiv ausgerichtete Leistungen im Bereich der Konfliktlösung und des Sozialverhaltens an.
Das Angebot richtet sich gleichermaßen an:

  • Schülerinnen und Schüler
  • Eltern
  • Lehrerinnen und Lehrer

Die Schulsozialarbeit nimmt von ihrem Rollenverständnis her eine neutrale Position ein. Das bedeutet: Sie ist überparteilich und nimmt eine vermittelnde Rolle ein, um Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen zu unterstützen und weiterführende, neue Impulse zu geben.

In der Konfliktintervention wird fachlich qualifizierte Beratung für alle, die nach Auswegen oder Veränderungen suchen, Unterstützung und Hilfe in Erziehungssituationen wünschen oder im schulischen Kontext etwas verändern wollen, angeboten. Die Beratung ist vertraulich, freiwillig und kostenfrei. Beratung gelingt immer dann, wenn der Wunsch zur Veränderung mitgebracht wird und die Bereitschaft vorhanden ist, in den Perspektivenwechsel zu gehen. Maßnahmen zur Konfliktintervention sind als kurze mittelfristige Hilfen angelegt. Die Betrachtung des schulischen und familiären Kontextes und die Anregung von Veränderungsprozessen in beiden Systemen (Schule und Familie) sind oft notwendig, hilfreich und zielführend. Die Schulsozialarbeit versucht problematische Situationen in ihrer Ganzheit zu erfassen, kontextbezogen zu verstehen und daraus mit allen Beteiligten neue Perspektiven und Lösungen zu finden sowie eine Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten zu erreichen und umzusetzen. Eltern, Schülerinnen und Schüler können sich im Rahmen schulbezogener Problemlagen oder bei Erziehungsfragen in der Schule von ihr beraten lassen. Des Weiteren ist sie zur Unterstützung in Krisensituationen zuständig. Unterrichtsbegleitungen, Gespräche mit den Schüler/innen, der Austausch mit den Fachkräften, das Hinzuziehen schulexterner Unterstützungssysteme sowie das Hinzuziehen der Eltern werden – sofern gewünscht und erforderlich – von ihr angeboten und angeregt.

3.6. Fortbildung

Die Fortbildungsplanung ist ein wichtiger Teil der schulischen Weiterentwicklung. Sich stets verändernde gesellschaftliche Anforderungen erfordern eine systematische und kontinuierliche Qualifizierung des Kollegiums und aller an Schule Beteiligten. Eine Steuerungsgruppe ermittelt den Fortbildungsbedarf, der sich aus den Leitzielen der Schule, den Inhalten der Fächer und den ministerialen Erlassen ergibt.